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Alzheimer-Risiko möglicherweise vor allem von der Mutter vererbt – mögliche Gründe

Beeinflusst die Vorgeschichte der Mutter, ob ein Kind im Alter an Alzheimer erkrankt? Eine in JAMA Neurology veröffentlichte Studie scheint darauf hin zu deuten.

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Eine neue Studie, veröffentlicht in JAMA Neurology, weist darauf hin, dass das Alzheimer-Risiko vor allem mütterlicherseits vererbt wird. Bei älteren Menschen ohne kognitive Einschränkungen wurden erhöhte Beta-Amyloid-Werte im Gehirn festgestellt, wenn ihre Mütter an Gedächtnisstörungen gelitten hatten. Gedächtnisstörungen des Vaters spielten eine geringere Rolle, es sei denn, sie traten sehr früh auf, vor dem 65. Lebensjahr.

Die familiäre Vorgeschichte ist nach dem Alter einer der grössten Risikofaktoren für die Entwicklung von Alzheimer, insbesondere wenn Mutter oder Vater betroffen sind. Studien von Dr. Dena B. Dubal und Dr. Holly C. Elser zeigen, dass das Risiko um das Zwei- bis Vierfache steigt, wenn ein Elternteil erkrankt ist. Besondere Bedeutung hat jedoch die Alzheimer-Krankheit der Mutter, da sie mit erhöhten Beta-Amyloid-Leveln, reduziertem Hirnstoffwechsel und einem geringeren Volumen der grauen Hirnmasse bei den Kindern assoziiert wird.

Eine PET-Untersuchung an über 4.400 Senioren zeigte, dass Teilnehmer mit einer erkrankten Mutter höhere Beta-Amyloid-Werte aufwiesen als jene, deren Väter oder beide Elternteile betroffen waren. Gedächtnisstörungen der Väter waren nur dann relevant, wenn sie vor dem 65. Lebensjahr auftraten.

Die Forscher glauben, dass diese Informationen helfen könnten, Menschen mit hohem Alzheimer-Risiko frühzeitig zu identifizieren und präventive Massnahmen zu ergreifen. Frühere Studienergebnisse, die eine höhere Anfälligkeit für Alzheimer-Biomarker in Verbindung mit mütterlicher Demenz zeigten, werden durch diese neuen Ergebnisse bestätigt. Eine Einschränkung der Studie ist jedoch, dass die Informationen über die Gedächtnisstörungen der Eltern grösstenteils auf den Erinnerungen der Teilnehmer basieren, die möglicherweise ungenau sind.

Das X-Chromosom, das überproportional viele neuronale Gene enthält, könnte eine wichtige Rolle spielen. Studien an Mäusen und Frauen mit Turner-Syndrom unterstützen die Hypothese, dass die Übertragung des mütterlichen X-Chromosoms eine genetische Anfälligkeit für Alzheimer erhöht.

Quellen
- Alzheimer-Risiko wird möglicherweise vor allem von der Mutter vererbt, seltener vom Vater – mögliche Gründe - Medscape - 26. Aug 2024.
- Seto M, et al: JAMA Neurology 2024; 81(8): 798-804
- Dubal DB, Elser HC: JAMA Neurology 2024; 81(8): 795-797

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