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Cannabis bei Raynaud?

In einer Metaanalyse bei 32 Studien liess sich die vasodilatorische und antifibrotische Wirkung von Cannabinoiden auf die periphere Blutversorgung aufzeigen. Cannabinoide eignen sich damit möglicherweise zur Therapie von vasospastischen und vasookklusiven Syndromen wie dem Raynaud-Syndrom.

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Die Behandlung von vasospastischen und vasookklusiven Erkrankungen ist eine komplexe Herausforderung, wobei die aktuellen Behandlungen unterschiedliche Erfolge zeigen. Cannabinoide haben sowohl vasodilatatorische als auch antifibrotische Eigenschaften gezeigt, die potenzielle Mechanismen zur therapeutischen Linderung darstellen. Es gibt keine Studie, die diese Effekte im peripheren Kreislauf in Bezug auf vasospastische und vaso-okklusive Erkrankungen untersucht. Ziel dieser Studie ist es, die vasodilatatorischen und antifibrotischen Eigenschaften von Cannabinoiden in der peripheren Gefässversorgung zur Anwendung bei vasospastischen und vaso-okklusiven Erkrankungen der Hand zu untersuchen.

Zwei unabhängige Gutachter führten eine systematische Suche in PubMed, Cochrane, Ovid MEDLINE und CINAHL durch, um Studien gemäss den festgelegten Einschluss-/Ausschlusskriterien zu identifizieren. Informationen zu Studiendesign, Medikamenten, Dosierung und hämodynamischen oder antifibrotischen Wirkungen wurden extrahiert. Deskriptive Statistiken wurden verwendet, um die Studienergebnisse angemessen zusammenzufassen.

Ergebnisse
Insgesamt wurden 584 Artikel identifiziert und 32 zur Aufnahme ausgewählt. Die Studien wurden nach Wirkungstyp gruppiert: hämodynamisch (n = 17, 53 %) und antifibrotisch (n = 15, 47 %). In 82 % der Studien wurden gefässerweiternde Wirkungen wie reduzierter Perfusionsdruck, erhöhte funktionelle Kapillardichte, Hemmung der Gefässkontraktion und erhöhter Blutfluss berichtet. In 100 Prozent der Studien wurden antifibrotische Wirkungen wie reduzierte Hautverdickung, reduzierte Kollagensynthese und reduzierte Fibroblastenmigration berichtet.

Schlussfolgerung
Insgesamt wurde festgestellt, dass Cannabinoide über sowohl endothelabhängige als auch endothelunabhängige Mechanismen gefässerweiternde und antifibrotische Wirkungen auf die periphere Durchblutung haben. Die Überprüfung legt die Anwendbarkeit von cannabisbasierten Medikamenten bei vasospastischen und vasookklusiven Erkrankungen der Hand nahe (z. B. Raynaud-Krankheit, Buerger-Krankheit). Zukünftige Forschung sollte darauf abzielen, die Wirksamkeit cannabisbasierter Medikamente bei diesen Erkrankungen zu bewerten.

Studie / Quelle
Li G, Choi J, Stephens KL, DeGeorge BR Jr. Vasoactive and Antifibrotic Properties of Cannabinoids and Applications to Vasospastic/Vaso-Occlusive Disorders: A Systematic Review. Ann Plast Surg. 2024 Jun 1;92(6S Suppl 4):S445-S452. doi: 10.1097/SAP.0000000000003985. PMID: 38857012.

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