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Das «Funi» in Fribourg: Die Abwasserbahn

Seit 125 Jahren fährt das «Funiculaire» in der Stadt Freiburg mit erneuerbarer Energie: mit Abwasser. Das denkmalgeschützte «Funi» ist ein wichtiger Zeitzeuge der Freiburger Industrialisierung und allemal einen Besuch wert!

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Das Freiburger «Funiculaire», auch liebevoll «Funi» genannt, ist seit 125 Jahren in Betrieb und gilt als ein Denkmal der Industrialisierung der Stadt. Die Standseilbahn wird auf besondere Weise betrieben: Sie nutzt gefiltertes Abwasser als Energiequelle. Das «Funi» verbindet die Oberstadt mit der tiefer gelegenen Unterstadt und bewältigt eine Strecke von 121 Metern mit einer Steigung von 54 Prozent. Die Fahrt dauert etwa zwei Minuten, und einen festen Fahrplan gibt es nicht – sie fährt nach Bedarf.

Die Stadt Freiburg liegt auf einem Hügel, wobei die höchsten Punkte rund 700 Meter über dem Meeresspiegel liegen, während die Saane das Stadtgebiet auf nur 530 Metern Höhe durchschneidet. Ende des 19. Jahrhunderts, als die Stadt wuchs und die Industrialisierung voranschritt, entstand das Bedürfnis, die Oberstadt mit der am Fluss gelegenen Unterstadt besser zu verbinden. Der Unternehmer Paul-Alcide Blancpain, der Besitzer der Brauerei Cardinal, setzte die Idee um, die Standseilbahn zu bauen, um den Arbeitern der Unterstadt den Zugang zur Oberstadt zu erleichtern.

Der Clou des «Funi» ist der Betrieb mit Abwasser. Die beiden Wagen sind durch ein Drahtseil miteinander verbunden. An der Bergstation füllt sich der obere Wagen mit 2700 Litern Abwasser, was ausreicht, um den unteren Wagen hinaufzuziehen, während dieser seinen Tank entleert. Die Bahn nahm 1899 den Betrieb auf, und im ersten Betriebsjahr wurden bereits über 174'000 Passagiere transportiert.

Trotz ihrer Bedeutung hatte die Bahn immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen. 1996 brach eine Achse eines Wagens, und das Bundesamt für Verkehr ordnete eine vollständige Revision an. Die Stadt Freiburg erwog damals sogar, das «Funi» stillzulegen und durch andere Verkehrsmittel zu ersetzen. Doch nach heftigen Protesten aus der Bevölkerung wurde die Bahn für zwei Millionen Franken restauriert und nahm 1998 ihren Betrieb wieder auf.

Touristische Informationen
Das Knirschen und Klappern der hundertjährigen grünen Bahn, die nur dank Initiative der Bevölkerung erhalten blieb, ist einen Umweg wert – ab dem Bahnhof Freiburg sind es nur ein paar Minuten zu Fuss.
- Höhe: 605m - Erreichbarkeit: Das Funi ist ab Bahnhof in wenigen Minuten zu erreichen - Aussicht: Blick von der Bergstation auf die Unterstadt und den Lauf der Saane. - Winter: Das «Funi» fährt auch im Winter
- Benötigte Zeit: weniger als 1 Stunde
- Geeignet für Kinder, Familien, Gruppen, Individualisten

Bis heute ist das «Funi» die letzte Standseilbahn mit Wasserballastantrieb in der Schweiz und eine der letzten in Europa. Sie ist nicht nur eine Touristenattraktion, sondern auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs für die Freiburger Bevölkerung. Die Bahn ist weitgehend im Originalzustand erhalten geblieben, inklusive des charakteristischen Geruchs des Abwassers, der bei der Fahrt nicht zu übersehen ist.

Quellen:

Thomas Weibel

Journalist und Professor für Media Engineering an der Fachhochschule Graubünden und der Hochschule der Künste Bern, im Newsletter des Schweizerischen Nationalmuseums, Landesmuseum Zürich Museumstrasse 2, 8021 Zürich
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