Die Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft (SOG) wendet sich in einer Pressemitteilung an die vielen potenziellen Patienten während der Feiertage.
Als Hausarzt kann man seinen Patienten nur empfehlen, sich auf der Patientenseite der SOG-Website über die Verletzungsrisiken gerade über die Feiertage rechtzeitig zu informieren.
Worum geht es?
Sektkorken – eine unterschätzte Gefahr
Frau Dr. med. Sansonetti erklärt: «Sektkorken wirken wie Projektile, die beim Aufprall auf das Auge zu grösseren Verformungen des Augapfels führen können.» Da der Umfang der Sektkorken kleiner als die Augenhöhle ist, prallt er mit hoher Geschwindigkeit direkt auf das Auge. Dies führt je nach Aufprallwinkel zu unterschiedlich starken Verletzungen mit denen die Augenärzte jährlich konfrontiert werden.
Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper
Auch der Umgang mit Feuerwerkskörpern birgt erhebliche Gefahren für die Augen. «Gefährlich sind die Verletzungen durch Feuerwerksköper vor allem deswegen, weil diese im Unterschied zu kleineren Bällen oder den kontrovers diskutierten Gummigeschossen über eine grosse Distanz nicht an Wucht verlieren », erklärt Prof. Dr. med Christoph Kniestedt im Interview. Die ganze Wucht des Fremdkörpers geht dabei direkt aufs Auge, da die Knochen keinen ausreichenden Schutz bieten. Dabei entstehen gefährliche Verletzungen bis hin zu Rissen und Perforationen des Auges.
Richtiges Verhalten bei Augenverletzungen
Die Empfehlung lautet, dass man auf keinen Fall am Auge manipulieren soll. Im Unterschied zu Verletzungen wie z.B. bei Spritzern von Säuren, die man akut ausspülen muss, kann bei Verletzungen durch Projektile und Feuerwerksköper der Schaden durch eigene Massnahmen eventuell noch verschlimmert werden.
Informationsinitiative der SOG
Die SOG hat sich zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für Augentraumata zu erhöhen. Dafür wurden
leicht verständliche Texte und Videos erstellt, die ab sofort
auf der Webseite der SOG abrufbar sind. Dieses Angebot soll dazu dienen, das Verständnis für mögliche Gefahren zu verbessern und aufzuzeigen, wie man sich im Ernstfall richtig verhält.
(Bitte empfehlen!)
Worüber die Ärzte ihre Patienten informieren sollten: Augenverletzungen vermeiden – Empfehlungen für Alltag, Freizeit und Beruf
Nicht nur über die Feiertage sind unsere Augen Gefahren ausgesetzt. In allen Lebensabschnitten und Lebensbereichen kann es zu Augenverletzungen kommen. Kinder sind besonders anfällig für Augenverletzungen. Dr.med. Sansonetti betont, dass jede Augenverletzung im Kindesalter ein medizinischer Notfall ist und von einer Fachperson behandelt werden muss. Da sich das Auge im Kindesalter noch in der Entwicklung befindet, ist eine optimale Behandlung entscheidend, um Langzeitschäden möglichst abzuwenden.
Sowohl im beruflichen als auch im privaten Alltag können Augen durch Chemikalien oder Fremdkörper verletzt werden. Dr. med. Alice Kitay empfiehlt abhängig von der der Tätigkeit, die richtige Schutzkleidung zu wählen.
Bei Unfällen durch Chemikalien sollte man unbedingt die Verpackung oder das Etikett der Substanz zur Notfallstation mitbringen, wie Dr. med. Dina Roncoroni betont. Dies ermöglicht den Augenärztinnen und Augenärzte eine optimale Behandlung wählen zu können.
Quelle
Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft SOG
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