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Innovative Forschung zu neuen Impfstoffen

Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Covid-19» (NFP 78) des Schweizerischen Nationalfonds SNF widmen sich mehrere Forschungsprojekte der Entwicklung von neuen Impfstoffen und verfolgen dabei vielversprechende Ansätze.

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Im hochaktuellen Bereich der Impfstoffe zeigen sich bei drei Forschungsgruppen interessante Ansätze: Das Forschungsteam von Steve Pascolo untersucht, wie die Funktionalität und Stabilität von mRNA-Impfstoffen verbessert werden kann. Das Team von Cornel Fraefel hat zum Ziel, eine Schluckimpfung auf der Basis von Bakteriensporen hervorzubringen. Und Volker Thiels Team vom Institut für Virologie und Immunolgie der Universität Bern entwickelt einen Impfstoff, der in Form eines Nasensprays verabreicht werden kann.

Breite Palette gegen neue Virusvarianten
Eine breite Palette an Impfstoffen hat im Kampf gegen das Virus Vorteile: Es erhöht sich zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, besser gegen neue Virusvarianten gerüstet zu sein, und der Zugang zur Impfung weltweit kann verbessert werden. Innovative Methoden zur Verabreichung der Impfstoffe, wie durch Schluckimpfungen oder Nasensprays, machen das Impfen noch einfacher.

Optimierter mRNA-Impfstoff
mRNA-basierte Impfstoffe stellen für die Herstellung und Lagerung sowie den Transport im Körper vielfältige Herausforderungen dar. Das Forschungsteam von Steve Pascolo, Immunologe am Universitätsspital Zürich, hat einen vielversprechenden Träger für Impfstoffe entwickelt, der nicht nur günstig herstellbar und besonders stabil ist, sondern auch verbesserte Eigenschaften beim Transport der mRNA in die Zelle zeigt. Parallel zur Suche nach einem verbesserten Träger forscht Pascolo weiter an einer noch wirkungsvolleren Form des mRNA-Impfstoffs.

Bacillus subtilis als Impfplattform
Einen ähnlich einfachen, aber in der Umsetzung nicht weniger komplexen und neuartigen Ansatz, verfolgt Cornel Fraefel, Virologe an der Uni Zürich: Seine Impfstofftechnologie basiert auf Bakteriensporen, in die Teile der genetischen Information von SARS-CoV-2 eingebaut werden, um so im menschlichen Körper Antigene produzieren zu können. Die Sporen haben den Vorteil, dass sie sehr hitzestabil und resistent gegen Umwelteinflüsse sind und als einfache Schluckimpfung verabreicht werden könnten. Die bereits produzierten Bakteriensporen werden als nächstes transgenen Mäusen verabreicht, um beobachten zu können, wie das Immunsystem eines Säugetiers darauf reagiert.

Impfstoff als Nasenspray
Eine andere Form von Impfstoff erforscht Volker Thiel, Virologe am Institut für Virologie und Immunologie. Er und sein internationales Team, bestehend aus Forschenden der Freien Universität Berlin, des Friedrich-Loeffler-Instituts und der Universitäten Bern und Genf, entwickeln einen abgeschwächten Lebendimpfstoff. Der dabei verwendete Ansatz hat sich bereits bei anderen Impfungen, wie etwa gegen die Masern, bewährt. Besonderes Potenzial eines solchen Lebendimpfstoffs liegt im besseren Schutz gegen neue gefährliche Virusvarianten. Die Forschungsgruppe arbeitet intensiv daran, zwei Impfstoffkandidaten bis zum Abschluss der präklinischen Phase zu bringen, um schliesslich den Weg für ein weiteres sicheres und günstiges Vakzin zu ebnen. Der neue Impfstoff soll als Nasenspray verabreicht werden und dadurch die Immunabwehr dort stärken, wo das Virus in den Körper eindringt und sich zuerst vermehrt: in den Schleimhäuten.PS

Referenzen
Projekte

Das Nationale Forschungsprogramm «Covid-19» NFP 78
Das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte NFP 78 hat zum Ziel, neue Erkenntnisse zu Covid-19 und zur weiteren Entwicklung der Pandemie zu gewinnen, Empfehlungen für das klinische Management und das Gesundheitswesen zu erarbeiten sowie die Entwicklung von Impfstoffen, Behandlungen und Diagnostika zu unterstützen.

In vier Modulen werden Aspekte der Biologie, Pathogenität und Immunogenität von SARS-CoV-2, neue Ansätze in der Covid-19-Epidemiologie und Prävention, Grundlagen für Impfstoffe, Medikamente und Diagnostika sowie innovative klinische Ansätze und therapeutische Interventionen zur Behandlung von Covid-19 Erkrankungen erforscht.

Die Forschung im NFP 78 startete im Herbst 2020 und dauert zwei Jahre. Es ist mit einem Budget von 20 Millionen Schweizer Franken ausgestattet. Aus den 190 eingereichten Gesuchen wählte der SNF im Juli 2020 28 Forschungsprojekte aus, deren Ergebnisse schnellstmöglich veröffentlicht, kommunikativ begleitet und mit Politik und Gesellschaft diskutiert werden sollen.

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