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Loiasis – der afrikanische Augenwurm

Loiasis ist eine parasitäre Infektion, die hauptsächlich in West- und Zentralafrika vorkommt. Sie ist selten in Europa und wird durch Bremsen übertragen. Die Behandlung erfolgt mit antiparasitären Medikamenten oder chirurgischen Eingriffen.

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Vorkommen und Bedeutung
Loiasis, auch bekannt als afrikanischer Augenwurm, ist eine parasitäre Erkrankung, die durch den Fadenwurm Loa loa verursacht wird. Dieser Wurm lebt im subkutanen Gewebe von Menschen und kann gelegentlich durch das Auge wandern, was zu seinem Namen führt. Die Infektion wird durch den Biss von Bremsen (der Gattung Chrysops) übertragen, die die mikroskopisch kleinen Wurmlarven (Mikrofilarien) in den Blutkreislauf des Menschen einführen.

Loiasis ist hauptsächlich in den tropischen Regenwäldern West- und Zentralafrikas verbreitet. Besonders betroffen sind Länder wie Kamerun, der Kongo, Nigeria, Gabun und die Zentralafrikanische Republik. Die Krankheit tritt vor allem in ländlichen Regionen auf, in denen die Bremsen häufig vorkommen.

Für die lokale Bevölkerung in den betroffenen Gebieten ist Loiasis eine bedeutende Erkrankung, da sie chronische Beschwerden verursachen kann. Die Infektion verläuft oft asymptomatisch, kann aber in einigen Fällen starke Schwellungen (sogenannte «Calabar-Schwellungen»), Juckreiz, Erschöpfung und Unbehagen durch die Wanderung des Wurms im Körper verursachen. Die Krankheit kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, hat aber in der Regel keine tödlichen Auswirkungen. Die Wanderung des Wurms durch das Auge kann sehr schmerzhaft und beunruhigend sein, ist jedoch meistens nicht gefährlich für das Sehvermögen.

Loiasis-Fälle in Europa sind selten und treten in der Regel bei Reisenden auf, die aus den Endemiegebieten zurückkehren. Diese importierten Fälle sind meist auf Kurz- oder Langzeitaufenthalte in West- oder Zentralafrika zurückzuführen. Die Krankheit hat in Europa keine nennenswerte Verbreitung, da die Überträger (Bremsen) hier nicht vorkommen.

Diagnose der Loiasis
Die Diagnose der Loiasis kann durch verschiedene Methoden erfolgen:
  • Blutuntersuchung (Mikrofilariennachweis) Ein gängiges Verfahren ist die Untersuchung des Bluts auf Mikrofilarien (die Larven des Loa loa). Da die Mikrofilarien einen täglichen Zyklus haben und tagsüber im Blut zirkulieren, wird Blut meist tagsüber entnommen. Unter dem Mikroskop können die Mikrofilarien nachgewiesen werden.
  • Eosinophilenzahl Eine Eosinophilie kann ein Hinweis auf eine parasitäre Infektion sein, einschliesslich Loiasis. Dies ist jedoch unspezifisch und muss mit anderen Befunden kombiniert werden.
  • Klinische Untersuchung Das Erkennen der Symptome, wie z.B. wandernde Schwellungen (Calabar-Schwellungen) oder die Bewegung des Wurms im Auge, kann ebenfalls einen Hinweis auf die Krankheit geben. Falls der Wurm im Auge oder unter der Haut sichtbar ist, kann er direkt identifiziert werden.
  • PCR-Test In einigen Fällen wird ein PCR-Test angewendet, um das genetische Material des Wurms nachzuweisen. Diese Methode ist sehr sensitiv, speziell wenn keine Mikrofilarien im Blut gefunden werden.

Therapie
Die Behandlung der Loiasis erfolgt in der Regel mit antiparasitären Medikamenten wie Diethylcarbamazin (DEC), das die Mikrofilarien abtötet. Eine alternative Behandlung ist Ivermectin: Bei beiden Medikamenten ist Vorsicht geboten.

Nebenwirkungen der Therapie
Die Behandlung der Loiasis kann, insbesondere bei Patienten mit einer hohen Konzentration von Mikrofilarien im Blut, Nebenwirkungen auslösen. Die wichtigsten zu beachtenden Punkte:

Diethylcarbamazin (DEC): Dieses Medikament tötet sowohl adulte Würmer als auch Mikrofilarien zuverlässig ab. Wenn jedoch viele Mikrofilarien im Blut vorhanden sind, kann ihre rasche Abtötung zu schweren Nebenwirkungen führen, wie:
  • Mazzotti-Reaktion: Diese ist durch Fieber, Kopfschmerzen, Hautausschlag, Gelenkschmerzen und geschwollene Lymphknoten gekennzeichnet und wird durch die schnelle Zerstörung der Mikrofilarien verursacht.
  • Enzephalopathie: Bei sehr hohen Mikrofilarienkonzentrationen besteht ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende neurologische Komplikationen.
Ivermectin: Ivermectin wird häufig als alternative Behandlung verwendet, allerdings ist es bei Loiasis-Patienten mit hoher Mikrofilarienzahl potenziell riskant, da auch hier schwere Reaktionen auftreten können:
  • Schwere allergische Reaktionen: Durch die Abtötung der Mikrofilarien können Entzündungsreaktionen ausgelöst werden, die starke Symptome verursachen.
  • Schwerwiegende Nebenwirkungen im zentralen Nervensystem: Wie bei DEC können neurologische Probleme wie Verwirrtheit, Bewusstseinsverlust und Krampfanfälle auftretenn
In einigen Fällen kann es notwendig sein, den Wurm chirurgisch zu entfernen, insbesondere wenn er sich unter der Haut oder im Auge befindet. Eine präventive Massnahme besteht darin, Insektenschutzmittel zu verwenden und Insektenstiche zu vermeiden, um eine Infektion zu verhindern.

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