Mpox, früher als Affenpocken bekannt (englisch: Monkeypox), ist eine zoonotische Viruserkrankung, die durch das Monkeypox-Virus verursacht wird. Das Virus gehört zur selben Virusfamilie wie das Variola-Virus, das die Pocken verursacht, ist jedoch weniger gefährlich und weniger ansteckend.
Mpox wurde erstmals 1958 bei Laboraffen entdeckt, daher der Name. Die erste Infektion beim Menschen wurde 1970 in der Demokratischen Republik Kongo dokumentiert. Die Krankheit wird hauptsächlich durch den Kontakt mit infizierten Tieren (z. B. Nagetiere und Primaten) übertragen, kann aber auch durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Übertragung kann durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt, Tröpfcheninfektion oder den Kontakt mit kontaminierten Materialien wie Bettwäsche erfolgen.
Die Symptome von Mpox ähneln denen von Pocken, sind jedoch in der Regel milder. Zu den typischen Symptomen gehören Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung. Im Anschluss entwickelt sich ein Hautausschlag, der oft im Gesicht beginnt und sich dann auf andere Körperteile ausbreitet. Die Pusteln durchlaufen verschiedene Stadien, bevor sie verkrusten und abfallen.
Die meisten Fälle von Mpox verlaufen mild und erfordern keine spezifische Behandlung. Die Sterblichkeitsrate ist wesentlich niedriger als bei den klassischen Pocken, liegt aber je nach Virusstamm und geografischer Region zwischen 1 und 10 %.
Aktuelle Bedeutung
Mpox war bis vor kurzem hauptsächlich in ländlichen Regionen Zentral- und Westafrikas verbreitet. Seit Mai 2022 gab es jedoch einen plötzlichen Anstieg von Fällen außerhalb Afrikas, was zu einem globalen Gesundheitsnotstand führte. Der Ausbruch betraf mehrere Länder weltweit und breitete sich durch engen Kontakt, insbesondere in sozialen und sexuellen Netzwerken, aus.
Aufgrund der Zunahme von Fällen wurden verschiedene Gesundheitsmassnahmen eingeführt, darunter Aufklärungskampagnen, Impfungen und die Isolierung infizierter Personen. Die WHO und andere Gesundheitsbehörden haben Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung ergriffen und betonen die Bedeutung von Hygiene, die Vermeidung von engem Kontakt mit Infizierten und die Überwachung von Ausbrüchen.
Impfstoffe
Es gibt mehrere Impfstoffe, die gegen das Affenpockenvirus wirksam sind, da sie auf Basis von Impfstoffen gegen Pocken entwickelt wurden. Der Hauptimpfstoff, der zur Vorbeugung von Mpox eingesetzt wird, ist:
- JYNNEOS (auch bekannt als Imvanex oder Imvamune): Dies ist ein lebender, nicht replizierender Impfstoff, der von der FDA und der EMA zur Prävention von Pocken und M-pox zugelassen wurde. JYNNEOS wird besonders empfohlen für Menschen mit hohem Risiko, einschliesslich Laborpersonal, das mit orthopoxviralen Erregern arbeitet, sowie für Personen, die engen Kontakt mit Infizierten haben könnten.
- ACAM2000: Dies ist ein replizierender Pockenimpfstoff, der auch gegen M-pox eingesetzt werden kann. Er ist jedoch nicht so weit verbreitet, da er mehr Nebenwirkungen hat und nur für bestimmte Risikogruppen empfohlen wird.
Fazit
Mpox ist eine weniger gefährliche, aber dennoch ernstzunehmende zoonotische Viruserkrankung, die durch das Monkeypox-Virus verursacht wird. Aufgrund eines jüngsten globalen Ausbruchs hat die Krankheit an Bedeutung gewonnen, insbesondere in der öffentlichen Gesundheit. Es gibt wirksame Impfstoffe, die zur Prävention von M-pox eingesetzt werden können.
Mpox als öffentlicher Gesundheitsnotfall
Das Africa CDC hat seinen ersten kontinentalen Gesundheitsnotfall ausgerufen.
«Am 13. August 2024», so berichtet Nicaise Ndembi in Nature Medicine, «haben wir von den Afrikanischen Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (Africa CDC) die anhaltenden Mpox-Ausbrüche zu einem kontinentalen Gesundheitsnotfall (Public Health Emergency of Continental Security - PHECS) erklärt.» Diese Erklärung ist wichtig für die öffentliche Gesundheit Afrikas, sie zeigt den Ernst der Lage und die Notwendigkeit einer kontinentweiten Reaktion.
Der Mpox-Ausbruch in Afrika führte 2024 zu mehr als 17’500 Infektionen, einem Anstieg 160 % gegenüber 2023. Kinder (vor allem < 15 Jahre) sind vermehrt betroffen. Die rasche Ausbreitung führte zu humanitären Krisen in Süd-Kivu (Demokratische Republik Kongo). Sie waren Anlass zur Ausrufung des Notstands. Heute besteht dringender Bedarf an koordinierten nationalen, regionalen und internationalen Massnahmen, um das Mpox-Virus zu stoppen. Die Entscheidung, einen PHECS auszurufen, stützte sich auf Kriterien, die von der Africa CDC Emergency Consultative Group entwickelt wurden. Die Überwachung soll damit verbessert werden, ebenso Tests und Diagnostik, Kontaktpersonen sollen rückverfolgt werden können der Zugang zu Impfstoffen ist zu gewährleisten.
Die Vorbereitungen zur Umsetzung der Massnahmen haben begonnen. Im Juni 2024 veranstaltete das Africa CDC einen Workshop in Addis Abeba, Äthiopien. Ziel: den Echtzeit-Austausch von Daten über Krankheitserreger zu etablieren. Die Gesundheitssysteme der afrikanischen Staaten müssen aber noch weiter gestärkt werden, um die Belastung durch die Mpox-Krankheit bewältigen zu können. Die medizinischen Versorgung muss sichergestellt, Krankenhauskapazitäten müssen erweitert, das Gesundheitspersonal ausgebildet und die Gesundheitssysteme in den Gemeinden müssen gestärkt werden, um die Krankenhäuser zu entlasten.
Das CDC arbeitet mit globalen Partnern zusammen, z.B. die Behörde für Notfallvorsorge und -bewältigung der Europäischen Kommission. Ausserdem sind genügend Dosen des MVA-BN-Impfstoffs zu beschaffen, der von der FDA und der EMA für Mpox zugelassen wurde. Und die Afrika CDC werden dafür zu sorgen haben, dass diese Impfstoffe gerecht verteilt werden.
Quelle:
Nicaise Ndembi: Mpox is a public health emergency — what happens now?
Nature Medicine, Aug 21, 2024. doi: https://doi.org/10.1038/d41591-024-00063-9