Wer sich an die mediterrane Ernährung hält, kann Übergewicht vorbeugen und das Risiko für Diabetes oder Herz-Kreislauf-Krankheiten senken. Bei der Mittelmeerdiät basiert der Speiseplan vorwiegend auf Gemüse, Obst, Nüssen, Getreide oder Hülsenfrüchten und zu einer geringen Menge aus Fisch, Fleisch, Milchprodukten und Eiern. Es ist aber alles erlaubt, auch Süssigkeiten. Herkömmliche Methoden zur Analyse der Ernährung, wie etwa Ernährungsprotokolle, sind zeitaufwendig und aufgrund der subjektiven Einschätzung der Portionsgrösse mühsam und fehleranfällig.
Fotos von Mahlzeiten und Getränken
Nun haben das Digital-Health-Unternehmen Oviva, das ARTORG Center for Biomedical Engineering Research der Universität Bern und das Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich in Zusammenarbeit ein KI-gestütztes System entwickelt,
- das Mahlzeiten und Getränke mittels Bildaufnahme analysiert
- und dabei automatisiert die Einhaltung der Mittelmeerdiät bewertet.
Das Ziel: Mit wenig Aufwand eine detaillierte Auswertung der Ernährungsweise erhalten. Das System soll Ernährungsfachpersonen entlasten, ernährungsbedingten Krankheiten vorbeugen und folglich Gesundheitskosten einsparen.
Algorithmus analysiert, was auf dem Teller ist
Beim gemeinsamen Forschungsprojekt, das kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Scientific Reports erschienen ist, kommt ein Algorithmus zum Einsatz, der Mahlzeiten anhand von Fotoaufnahmen bewertet:
«Das Analysesystem
- erkennt nicht nur die einzelnen Nahrungsmittel und schätzt dabei die Portionsgrösse ein,
- sondern berechnet auch, zu welchem Grad sich die Person auf wöchentlicher Basis an die mediterrane Ernährungsweise hält»,
so Prof. Dr. Stavroula Mougiakakou von der Universität Bern.
Oviva setzt KI-System bereits für Ernährungsberatung ein
Über die Oviva App bietet das Unternehmen seit einiger Zeit die Möglichkeit, Mahlzeiten mit Bildaufnahmen aufzuführen: «Forschungsprojekte und Patientenrückmeldungen haben uns motiviert, diese Funktion stetig weiterzuentwickeln», erklärt Manuel Baumann, Co-Founder und CTO bei Oviva.
«Heute kann unsere Anwendung fast 120 Lebensmittel aus sechs Kategorien unterscheiden und der Person in einem wöchentlichen Report mitteilen, welche Nahrungsmittel zu häufig oder zu selten konsumiert werden», führt Manuel Baumann aus. Mit der automatisierten Funktion sollen Patienten motiviert werden, langfristig und aktiv am Ernährungsverhalten zu arbeiten. Durch die Entlastung der Ernährungsfachpersonen haben diese mehr Zeit für die direkte Beratung von Patienten.PS
Oviva arbeitet direkt mit gesetzlichen Krankenkassen und nationalen Gesundheitssystemen zusammen und ist in der Schweiz, in Deutschland, in Grossbritannien und in Frankreich tätig.
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