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Alzheimer-Medikament Lecanemab: Grossbritannien schränkt Zulassung ein

Das Medikament wird von den Behörden, einschliesslich der EU-Regulierungsbehörde, geprüft, aber die Gemeinschaft ist sich über seine Wirksamkeit und Sicherheit uneins.

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Die Diskussion um das Alzheimer-Medikament Lecanemab, das unter dem Namen Leqembi® verkauft wird, spaltet derzeit die wissenschaftliche Gemeinschaft. Es handelt sich um eines der ersten Medikamente, das den kognitiven Verfall bei Alzheimer-Patienten verlangsamen soll, indem es Amyloid-Ablagerungen im Gehirn reduziert. Diese Ablagerungen gelten als wesentlicher Faktor der Erkrankung. Während einige Forscher die potenziellen Vorteile hervorheben, sind andere wegen der Risiken skeptisch.

In Grossbritannien hat die Arzneimittelbehörde das Medikament genehmigt, aber der nationale Gesundheitsdienst (NHS) lehnt die Bereitstellung von Lecanemab ab, da der Nutzen als zu gering angesehen wird, um die hohen Kosten zu rechtfertigen. Ähnliche Debatten finden weltweit statt, da die europäische und die amerikanische Zulassungsbehörde unterschiedliche Ansichten über das Medikament haben.

Die Hauptkontroverse dreht sich um die Frage, ob die Vorteile des Medikaments die potenziellen Risiken wie Hirnschwellungen und Blutungen aufwiegen. Einige Studien zeigen, dass Lecanemab den kognitiven Verfall um 27 Prozent im Vergleich zu einem Placebo reduzieren kann, jedoch bleibt dieser Unterschied in absoluten Zahlen gering. Kritiker argumentieren, dass die Wirkung des Medikaments möglicherweise nicht ausreicht, um eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität zu gewährleisten.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die hohen Kosten von Lecanemab, die durch regelmässige Infusionen sowie zusätzliche Untersuchungen zur Überwachung der Patienten entstehen. Sicherheit bleibt ebenfalls ein wichtiges Thema: Obwohl die meisten Nebenwirkungen mild sind, gab es einige Fälle von ernsthaften Komplikationen. Trotz aller Bedenken hoffen einige Forscher, dass Lecanemab Teil einer zukünftigen Kombinationstherapie sein könnte, um Alzheimer effektiver zu behandeln.

Quellen
- nature news 22, August 2024
- van Dyck, C. H. et al. N. Engl. J. Med. 388, 9–21 (2023).

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