Das Ärztezentrum in der Berner Gemeinde Arch wird Ende Mai 2023 den Betrieb aufgeben – nach weniger als eineinhalb Jahren. Der Hauptgrund für die Schliessung ist der akute Mangel an Hausärzten, wie die
«Solothurner Zeitung» (Abo) berichtet.
Nach dem Ruhestand des Dorfarztes wurde die Firma Praxamed Center beauftragt, eine Lösung zu finden und bei der Suche nach Ärzten und medizinischem Fachpersonal sowie finanziell zu unterstützen. Eine Machbarkeitsstudie ergab zunächst eine realistische Erfolgschance. Patientendossiers wurden digitalisiert sowie Geräte und Mobiliar ersetzt und erneuert. Auch ein Neubau stand zur Diskussion.
Das Ärztezentrum tritt seit der Aufnahme des Betriebs Anfang 2022 als Aktiengesellschaft auf, bei der sich nebst Praxamed auch die öffentliche Hand, die Einwohnergemeinde, die Bürgergemeinde und Dritte finanziell beteiligten.
Zulassungsstopp wirkte sich negativ aus
Jedoch gab es nicht näher genannte Schwierigkeiten mit den engagierten Ärztinnen, was dazu führte, dass Aushilfsärzte engagiert werden mussten. Trotz intensiver Bemühungen konnten nun aber keine jungen Mediziner gefunden werden, wie die Zeitung berichtet.
Auch der vom Bund verordnete Zulassungsstopp für ausländische Ärzte wirkte sich negativ aus. Obwohl dieser per Anfang April 2023 aufgehoben wurde, ist es für die Gemeinde nun zu spät, um noch ausländische Hausärzte zu finden.
Die Schliessung des Ärztezentrums ist ein bedauerlicher Rückschlag für die Berner Gemeinde und zeigt die dringende Notwendigkeit, den Hausärztemangel anzugehen, insbesondere in ländlichen Gebieten.PS