Dengue ist eine durch Aedes-Mücken übertragene systemische Viruserkrankung von zunehmender globaler Bedeutung (
siehe auch unsern Beitrag zur weltweiten Epidemiologie von Dengue und Chikangunya). Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte Dengue im Jahr 2024 als «Grade 3 emergency» ein – also als medizinischen Notfall. Im Jahr 2023 wurden aus 80 Ländern über 5 Millionen Dengue-Erkrankungen sowie 5000 daraus resultierende Todesfälle gemeldet. Derzeit ist Dengue insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen in Südost-Asien, Afrika, Süd- und Mittelamerika sowie im Westpazifik endemisch. Auch
in Europa (Frankreich, Kroatien, Portugal, Deutschland) sowie in einigen Regionen der USA wurden Dengue-Ausbrüche beobachtet.
Dengue – auch in der Schweiz auf dem Vormarsch
In der Schweiz registrierte das BAG im Jahr 2024 bis Woche 35 insgesamt 346 Dengue-Fälle, was einem Anstieg von etwa 115 Prozent im Vergleich zu den 161 Fällen im selben Zeitraum des Vorjahres entspricht. Dengue zählt zu den häufigsten Ursachen von Fieber bei Reiserückkehrern aus tropischen und subtropischen Regionen. Die Übertragung erfolgt durch infizierte Stechmücken, vor allem durch Aedes aegypti (Gelbfiebermücke) und Aedes albopictus (asiatische Tigermücke). Letztere breitet sich zunehmend in europäischen Ländern aus – u.a. auch in der Schweiz. Somit besteht hierzulande ein theoretisches Risiko für eine Dengue-Übertragung. Es werden denn auch bereits seit einigen Jahren Massnahmen zur Bekämpfung von exotischen Mücken ergriffen.
Schutz vor Dengue: allgemeine Prävention und Impfung
Reisende können sich durch allgemeine Massnahmen gegen Insektenstiche schützen (lange Kleidung, Insektenschutzmittel (Repellents) und Moskitonetze). Mit
Qdenga® steht seit kurzem in der Schweiz nun aber die
erste Reiseimpfung gegen Dengue-Fieber zur Verfügung. Sie wird angewendet zur Prävention bei Personen ab 4 Jahren. Die aktuellen Impfempfehlungen für die Schweiz sind unter
www.healthytravel.ch zu finden.
Der tetravalente Dengue-Impfstoff basiert auf einem abgeschwächten Dengue-Virus vom Serotyp 2, das als genetisches Gerüst für alle vier Impfstoffviren dient. In der plazebokontrollierten Phase-3-Studie (TIDES) mit über 20'000 Probanden zeigte Qdenga® eine Wirksamkeit von 80,2 % gegen virologisch bestätigtes Dengue-Fieber (nach 12 Monaten) und reduzierte die Hospitalisierungen um 90,4 % (nach 18 Monaten). Der Impfstoff bietet seropositiven Personen gegen alle vier Serotypen des Dengue-Virus eine langfristige Wirksamkeit und Sicherheit, wie die 4,5-Jahresdaten der TIDES-Studie belegen. Bei seronegativen Probanden konnte eine langfristige Wirksamkeit insbesondere in Bezug auf das Dengue-Virus-1 und -2 nachgewiesen werden.
Nutzen- und Sicherheitsprofil
In klinischen Studien waren die am häufigsten berichteten Reaktionen bei Probanden zwischen 4 und 60 Jahren Schmerzen an der Injektionsstelle (50%), Kopfschmerzen (35%), Myalgie (31%), Erythem an der Injektionsstelle (27%), Unwohlsein (24%), Asthenie (20%) und Fieber (11%). Diese Nebenwirkungen traten gewöhnlich innerhalb von 2 Tagen nach der Injektion auf, waren leicht bis mittelschwer, nur von kurzer Dauer (1 bis 3 Tage) und traten nach der zweiten Injektion weniger häufig auf als nach der ersten Injektion. Qdenga® wird subkutan im Rahmen eines 2-Dosen-Impfschemas im Abstand von 3 Monaten verabreicht.
Qdenga® ist in der EU bereits seit Ende 2022 als Reise-Impfstoff zur Prävention von Dengue-Fieber für Personen ab 4 Jahren zugelassen. In Brasilien (Region Dozrados) läuft das erste Impfprogramm mit dem Impfstoff. Erfahrungen aus dem Versorgungsalltag bestätigen seine Verträglichkeit.
Quelle
Pressemitteilung
Takeda Pharma AG
8152 Glattpark (Opfikon)