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Gestresste Ärzteschaft: Jetzt kann man die «Charta Ärztegesundheit» unterzeichnen

Lange Arbeitszeiten, hohe Verantwortung, Leistungsdruck, wenig Freizeit für Ausgleich und eine schlechte Work-Life-Balance. Dies sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Ärzte in der Schweiz täglich stellen. Das kann eine schlechte Gesundheit der Ärzteschaft zur Folge haben. Weil die Schweiz im Dienste der Patienten aber auf gesunde Ärzte angewiesen ist, hat eine Arbeitsgruppe mit Vertretungen verschiedener medizinischer Fachverbände, der FMH und dem Schweizerischen Institut für Weiter- und Fortbildung SIWF die «Charta Ärztegesundheit» erarbeitet. Lesen Sie deren Inhalt und wo man diese Charta unterzeichnen kann.

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Ziel der «Charta Ärztegesundheit» Die FMH will mit der «Charta Ärztegesundheit» eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und professionellen Strukturen innerhalb des Schweizerischen Gesundheitswesens erreichen. Die unterzeichnenden Organisationen setzen sich für zeitgemässe Arbeitsbedingungen, die Einhaltung des Arbeitsrechts, die Anerkennung der multiplen Belastungen der Ärzte sowie für eine wertschätzende Kultur innerhalb der Ärzteschaft ein. Die Gesundheit der Ärzteschaft muss gefördert werden, denn die letzten Jahre haben es eindrücklich gezeigt: Die Schweiz braucht gesunde Ärzte, um eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Patientenversorgung sicherstellen zu können.
Das ist der Wortlaut der «Charta Ärztegesundheit» Die «Charta Ärztegesundheit» umfasst 14 Punkte mit dem folgenden Wortlaut:
  1. Für eine optimale Betreuung und Behandlung der Patienten braucht es gesunde Ärztinnen und Ärzte.
  2. Die Gesundheit von Ärzten ist entscheidend für eine hohe Qualität ihrer Arbeit. Es liegt im gesamtgesellschaftlichen Interesse, ihre Gesundheit zu erhalten.
  3. Das Wohlbefinden der Ärzte und das Wohlergehen aller anderen Teammitglieder hängen voneinander ab.
  4. Die Selbstfürsorge und die Selbstregulation werden von Beginn des Studiums bis zur Pensionierung praktiziert und gefördert.
  5. Die physische und psychische Gesundheit von Ärzten hat eine hohe gesellschaftspolitische, akademische und unternehmerische Priorität.
  6. Die psychosoziale Belastung, die von Ärzten getragen wird, muss anerkannt, adressiert und thematisiert werden.
  7. Ein ausgeglichenes Privatleben und Berufsleben muss gefordert, gefördert und respektiert werden. Dies gilt sowohl in der Ausbildung und Weiterbildung als auch im Berufsalltag und bei Karrierechancen.
  8. Die Gesundheit von Ärzten zu schützen, zu bewahren und zu fördern, liegt in der Mitverantwortung von politischen, akademischen und beruflichen Institutionen.
  9. Respekt und Toleranz sind fundamentale Werte in der Aus- und Weiterbildung sowie während der gesamten beruflichen Tätigkeit. Eine offene Kommunikationskultur, das Bewusstsein für Probleme in Zusammenhang mit Abhängigkeiten, Diskriminierungen oder Belästigungen muss gefördert werden.
  10. Die Rahmenbedingungen, Vertragsbedingungen und Arbeitsbedingungen während dem Studium und der Berufstätigkeit müssen die Gesundheit der Ärzte schützen. Arbeitgeber, Aus- und Weiterbildungsstätten halten sich an die geltenden Rechtsgrundlagen.
  11. Die Zeit, die aus gesetzlichen und reglementarischen Gründen für die Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung aufgewendet wird, gilt als Arbeitszeit, beispielsweise ein Ultraschallkurs.
  12. Die geltenden gesetzlichen Grundlagen müssen während der Ausbildung und Weiterbildung und des Berufslebens eingehalten werden. Dazu gehören namentlich die Bestimmungen zu Arbeitszeit, Gesundheitsschutz und Fürsorgepflicht.
  13. Leadership muss die Fähigkeiten der Mitarbeitenden fördern, zudem respektvoll und fürsorglich sein. Es ist eine wichtige Voraussetzung, um die Gesundheit der Ärzte zu erhalten und zu fördern. Wertschätzende Leadership kann erlernt werden.
  14. Strukturierte interprofessionelle Teamarbeit hilft, die emotionale und fachliche Belastung zu verteilen. Gemeinsame Verantwortung trägt zur Erhaltung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Ärzten und der Teams bei. Sie muss gefördert und systematisch in die Arbeitsorganisation integriert werden.
Die 14 Punkte werden im Hintergrundpapier «Gesunde Ärztinnen und Ärzte für gesunde Patientinnen und Patienten» erläutert.PS

  • Unterzeichnung der Charta
Hier kann man die «Charta Ärztegesundheit» unterzeichnen und damit seine Zustimmung zur Charta bekräftigen.

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