Über ein Drittel aller Todesfälle in Deutschland sind auf kardiovaskuläre Erkrankungen (cardiovascular disease, CVD) zurückzuführen, die sich vor allem in Form von Herzinfarkten und Schlaganfällen manifestieren.
Zu den wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren für CVD gehört neben der Ernährung das Rauchen – Schätzungen zufolge ist das Tabakrauchen für rund jeden zehnten Todesfall durch CVD verantwortlich.
Rauchstopp lohnt sich immer
Dabei ist es nie zu spät, um mit dem Rauchen aufzuhören: Wie auch das Risiko für Lungenkrebs, so sinkt auch das kardiovaskuläre Risiko nach einem Rauchstopp wieder deutlich ab. Dass sich dies selbst dann noch lohnt, wenn man bereits einen ersten Herzinfarkt erlitten hat, belegt die Evidenz aus dem eben erschienenen Cochrane Review «Rauchentwöhnung zur Sekundärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen» auf Basis von 68 Studien mit insgesamt mehr als 80000 Teilnehmenden.
Die Kernaussagen des Reviews:
- CVD-Risiko sinkt: Menschen mit koronarer Herzerkrankung, die mit dem Rauchen aufhören, verringern wahrscheinlich ihr Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden und daran zu sterben um rund ein Drittel. Die Autoren schätzten die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz nach GRADE hierfür als moderat (fürCVD-Todesfälle) bzw. gering (für nicht tödliche CVD-Ereignisse) ein.
- Lebensqualität nimmt zu: Viele Raucher lieben ihr Laster und fürchten einen Verlust an subjektiver Lebensqualität, wenn sie damit aufhören. In den acht Studien, die den Endpunkt «Lebensqualität» mindestens 6 Monate lang nachverfolgten, bestätigte sich diese Sorge nicht. Vielmehr fühlten sich die Studienteilnehmenden, die sich zum Rauchstopp entschlossen, langfristig sogar geringfügig besser als jene, die weiter rauchten.
«Unsere Ergebnisse belegen, dass das Risiko sekundärer CVD-Ereignisse bei denjenigen, die mit dem Rauchen aufhören, im Vergleich zu denjenigen, die das Rauchen fortsetzen, sinkt, und dass sich die Lebensqualität als Folge des Rauchstopps verbessert», schlussfolgern die Autoren.
«Wir hoffen, dass diese Ergebnisse mehr Menschen zu einem Rauchstopp motivieren und Gesundheitspersonal dazu ermutigen, Patienten beim Aufhören aktiver zu unterstützen.»PS