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Können auch ältere Menschen lernen, neue Technologien umfassend zu nutzen?

Dieser Frage gingen Forscher der Constructor University in Bremen im Rahmen einer Studie nach.

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Die Auffassung, dass wir mit zunehmendem Alter die Fähigkeit einbüssen, Neues zu erlernen und effizient zu sein, ist weit verbreitet. «In vielen Fällen fühlen sich ältere Menschen von der jüngeren Generation ausgeschlossen und werden in ihrem Alltag stark von anderen abhängig, obwohl dies nicht unbedingt notwendig wäre», erklärt Dr. Amir Jahanian Najafabadi von der Constructor University in Bremen die Motivation, die Studien zu initiieren und laufend zu erweitern.

Ältere beherrschen Technik genauso gut wie Jüngere Das Team um den Neurowissenschaftler setzt in seiner Forschung auf Augmented und Virtual Reality. Die Testpersonen, darunter eine Gruppe von 41 Menschen im Alter von 60 bis 84 Jahren sowie eine Gruppe von 34 Studenten im Alter von 18 bis 35 Jahren, mussten zum Beispiel mithilfe einer VR-Brille und einem virtuellen Greifer ein ebenfalls virtuelles Objekt umschliessen. «Die Älteren brauchten etwas mehr Zeit und Training, aber am Ende beherrschten sie die Technik genauso gut wie die Jüngeren», berichtet Jahanian Najafabadi. «Das Alter hat keinen Einfluss auf das Erlernen des Umgangs mit diesen Werkzeugen. Das Gehirn ist in der Lage sich anzupassen.» In den beiden Studien wurden jedoch auch Unterschiede zwischen den Altersgruppen festgestellt: Während die Jüngeren die einzelnen Werkzeuge wie etwa einen Greifer in der Virtual-Reality-Welt als Teil ihres Körpers ansahen, wurden sie von den Älteren als externe Verlängerung des Körpers wahrgenommen, die nötig ist, um das Objekt zu erreichen. Durch eine Kombination aus visuellem und haptischem Feedback verbesserten sich bei beiden Altersgruppen die Trainingseffekte, was darauf hindeutet, dass die Kombination verschiedener sensorischer und taktiler Informationen zum besseren Lernen beitragen kann.

Potential für Rehaprogramme: Training in virtueller Umgebung Jahanian Najafabadi ist der festen Überzeugung, dass das Training in einer virtuellen Umgebung ein immenses Potenzial birgt, etwa für eine verbesserte Lernfähigkeit. Eine mögliche Anwendung besteht zudem in der Entwicklung von Rehabilitationsprogrammen, die auf Patienten mit neurologischen Erkrankungen, wie etwa mit Schlaganfällen, zugeschnitten sind. Sie sollen die Genesung und das allgemeine Wohlbefinden fördern. Seit 2019 forscht Jahanian Najafabadi an der Constructor University, an der er die Interdisciplinary Neuroscience Society (INS) gegründet hat. Das Wohlergehen der Älteren liegt ihm am Herzen. «Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung, ist Altersforschung in der heutigen Welt von entscheidender Bedeutung. Indem wir die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen verstehen und Bewältigungsstrategien entwickeln, können wir eine gesündere, inklusivere und nachhaltigere Zukunft für alle heutigen und nachfolgenden Generationen anstreben», sagt der Wissenschaftler.PS

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