Home/Schweizer Zeitschrift für Gynäkologie 03/2022/Nikotin- und Cannabisabusus in der Schwangerschaft

Nikotin- und Cannabisabusus in der Schwangerschaft

Nikotin und Cannabis sind neben Alkohol die in der Bevölkerung am häufigsten konsumierten Suchtmittel. Obwohl die negativen Auswirkungen des Konsums inner- und ausserhalb der Schwangerschaft weithin bekannt sind, werden Nikotin und Cannabis in der Bevölkerung oft als harmlos angesehen. Screening, Aufklärung und Unterstützung bei der Entwöhnung sind deshalb zentrale Aufgaben der betreuenden medizinischen Fachpersonen.

Verena Bossung30.6.2022

MERKPUNKTE

Nikotin
  • In der Schweiz rauchen etwa 7% der Schwangeren.
  • Rauchen erhöht das Risiko für zahlreiche Schwangerschaftskomplikationen, insbesondere IUFT, vorzeitige Plazentalösung und fetale Wachstumsrestriktion.
  • Epigenetische Effekte können zu chronischen Erkrankungen der Kinder von Raucherinnen beitragen (Asthma, Adipositas, Verhaltensauffälligkeiten).
  • Auch in der Stillzeit ist vom Rauchen abzuraten, Raucherinnen sollten jedoch trotzdem zum Stillen ermutigt werden.
Cannabis
  • Die Substanz THC ist stark lipophil, passiert die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.
  • Cannabisprodukte interagieren mit dem endogenen Cannabinoidsystem, das in reproduktiven Organen, im Immunsystem, ZNS und Darm Rezeptoren hat.
  • Eine pränatale Cannabisexposition wird in neueren Studien mit neuromotorischen Defiziten, ADHS und psychiatrischen Erkrankungen in Verbindung gebracht.
  • Von einem Konsum von Cannabisprodukten, auch den in der Schweiz legal zugängigen, ist in der Schwangerschaft und in der Stillzeit abzuraten.

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