Zu dieser Erkenntnis kamen die Studienmacher durch die Analyse von Daten aus zwei Lungenhochdruckregistern. Für ihre Studie griffen die Forschenden auf Daten des COMPERA Lungenhochdruckregisters, eines der weltweit grössten Register dieser Art, und auf das britische Lungenhochdruckregister ASPIRE zurück.
Drei verschiedene Patientengruppen
In der Untersuchung verglich das Team drei verschiedene Patientengruppen miteinander.
- Die erste Gruppe bildeten Patienten mit IPAH, die zeitlebens stark geraucht haben und bei denen die Diffusionskapazität als ein entscheidender Faktor für die Sauerstoffaufnahme von den Lungenbläschen in die Lungengefässe hochgradig eingeschränkt war.
- Zur zweiten Gruppe gehörten Betroffene mit einer klassischen Form der IPAH ohne hochgradig eingeschränkte Diffusionskapazität.
- Die dritte Gruppe bestand aus Menschen, die einen Lungenhochdruck im Rahmen einer Lungenerkrankung wie beispielsweise COPD, Emphysem oder Lungenfibrose entwickelt hatten.
Ergebnisse helfen bei der Differenzierung von Patienten
«Wir stellten fest, dass die Gruppe der Raucher mit extrem eingeschränkter Diffusionskapazität in nahezu allen wichtigen Punkten der Gruppe mit Lungenhochdruck im Rahmen einer Lungenerkrankung ähnelte», erklärt Studienleiter Professor Dr. Marius Hoeper «Dies betraf unter anderem die Alters- und Geschlechtsverteilung, das schlechte Ansprechen auf medikamentöse Therapien und die Lebenserwartung.» Auf der anderen Seite unterschieden sich diese Patienten erheblich von der Gruppe klassischer IPAH, die überwiegend jünger war, besser auf medikamentöse Therapien ansprach und eine deutlich höhere Lebenserwartung hatte. Das Studienteam schlussfolgerte daraus, dass Patienten mit IPAH-Diagnose und Rauchervorgeschichte sowie stark eingeschränkter Diffusionskapazität von der Gruppe mit einer klassischen IPAH abgegrenzt werden sollten.
Zukünftig gezieltere Therapien möglich
«Die Ergebnisse der Studie unterstützen die Hypothese, dass Rauchen eine direkte und schwerwiegende Schädigung der Lungengefässe hervorrufen kann», erläutert Hoeper. Ausserdem zeigen die Befunde, dass diese Art von Schädigung auch bei Patienten vorkommt, die keine typische Raucherlunge haben. Einerseits sind die Daten relevant, weil sie eine vermeidbare Ursache für Lungenhochdruck belegen. Andererseits sind sie wichtig, weil sie Ärzten helfen, die Erkrankung besser zu verstehen und zu klassifizieren. «Die Erkenntnisse werden einen grossen Einfluss auf die Durchführung zukünftiger Studien haben, und sie werden uns helfen, zukünftig die Betroffenen besser beraten und gezielter therapieren zu können», sagt Hoeper.PS