Eine Vielzahl wichtiger und häufig verwendeter medizinischer Wirkstoffe kann zu Leberschädigung führen. Dazu gehören alltägliche Schmerzmittel wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Paracetamol, aber auch pflanzliche Substanzen und verschiedene Antibiotika. In sehr seltenen Fällen sind auch Leberschädigungen durch Impfstoffe oder in Impfstoffen enthaltene Substanzen bekannt.
Leberschädigung nach mRNA-basierter COVID-19-Impfung
Forschern des Universitätsspitals Basel um PD Matthias Matter ist es nun in Zusammenarbeit mit Clarunis Basel und den Universitäten von Harvard, Freiburg, Mailand und Tessin gelungen, die Schädigung der Leber nach einer mRNA-basierten COVID-19-Impfung besser zu verstehen. Insbesondere war bisher unklar, wie sich diese von der Autoimmunhepatitis, einer bekannten Lebererkrankung, unterscheidet.
Unterschiede zur Autoimmunhepatitis
In einer kürzlich veröffentlichten Arbeit zeigen sie, dass es zwar Ähnlichkeiten, aber auch deutliche Unterschiede zwischen der durch die COVID-19-Impfung hervorgerufenen Leberschädigung und der Autoimmunhepatitis gibt.
- In Leberbiopsien von Patienten nach einer COVID-19-Impfung fand sich eine stärkere Aktivierung von Stoffwechselgenen, ein stärkeres Infiltrat an zytotoxischen T-Zellen und eine andere Immunantwort durch T- und B-Zellen.
- Im Gegensatz zur Autoimmunhepatitis besteht zudem eine gute Chance, dass sich die Patienten von einer durch die COVID-19-Impfung hervorgerufenen Leberschädigung vollständig erholen, ohne dass Folgeschäden an der Leber zurückbleiben.PS