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So schützt sich medizinisches Personal vor Arzneimitteln

Spitalpersonal, das sorglos mit heiklen Medikamenten umgeht, riskiert schwere Erkrankungen. Ein neuer europäischer Leitfaden gibt Tipps.

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Wer im Spital oder im Labor oft mit Medikamenten zu tun hat, geht Risiken ein. Eine Studie zeigt, dass der ständige ungeschützte Umgang mit solchen Arzneimitteln zu mehr Krebsfällen und mehr Fehlgeburten in europäischen Spitälern geführt hat.

Über die Haut
Am stärksten gefährdet sind Personen, die eine Familiengründung in Betracht ziehen, schwangere oder stillende Mitarbeiterinnen und junge Mitarbeiter.

In der Regel gelangen die Arzneimittel über die Haut in den Körper; in selteneren Fällen auch durch Einatmen oder Verschlucken. Deshalb veröffentlicht die Europäische Kommission nun eine Leitlinie zum Schutz von medizinischem Personal vor gefährlichen Arzneimitteln.

Heikel: Krebsmedikamente und Immunhemmer
Gefährlich sind besonders Medikamente, die Krebs oder das Immunsystem hemmen, Hormone, Antibiotika und Wirkstoffe gegen virale Infektionen. Das heisst: Am häufigsten verwendet werden die heiklen Arzneimittel in der Onkologie, in der Transplantationsmedizin, in der Rheumatologie sowie bei HIV- und Hepatitis-Behandlungen.

Etliche weit verbreitete Arzneimittel gehören zu den gefährlichen. Einige Beispiele:
  • Tamoxifen zur Behandlung von Brustkrebs
  • Azathioprin zur Unterdrückung des Immunsystems
  • Medikamente mit Valproinsäure, die in der Psychiatrie gegen eleptische Anfälle eingesetzt werden
  • Dutasterid gegen gutartige Vergrösserungen der Prostata
  • Abacavir zur Behandlung von HIV-Erkrankungen
  • Ribavirin bei Hepatitis C.
Die Liste aller Medikamente, die derzeit als gefährlich eingestuft werden, lässt sich hier herunterladen.

Wichtig: Kennzeichnung
Die neue Leitlinie gibt praktische Tipps, wie sich das medizinische Personal vor riskanten Kontakten mit Arzneimitteln schützen kann. Ein wichtiger Rat: Alle gefährlichen Medikamente sollten entsprechend gekennzeichnet sein und am Arbeitsort muss eine Liste dieser Medikamente vorhanden sein.

Applikation mit Luer-Lock-System
Eine weitere Sicherheitsmassnahme lautet: Gefährliche Arzneimittel, die injiziert werden, sollten nur mit einem so genannten Luer-Lock-System verabreicht werden. Dieses Verriegelungs-System verhindert, dass Injektionsflüssigkeit entweicht.

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