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Unerwartete Neuroregeneration bei Multipler Sklerose

Wissenschaftler der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Düsseldorf haben neue, an der Neuroregeneration beteiligte Zellen, und ein Medikament identifiziert.

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Es gibt derzeit keine Behandlung, die eine Geweberegeneration und eine funktionelle Wiederherstellung im erwachsenen Zentralnervensystem (ZNS) nach einer Verletzung oder Krankheit bewirkt. Die Regeneration im ZNS ist ein seltenes Ereignis und stark auf den Ersatz oligodendroglialer Zellen und der Myelinscheiden beschränkt. Dies gilt auch für die Multiple Sklerose (MS).

Das Forschungsteam von Prof. Patrick Küry an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Düsseldorf beschreibt nun, dass das Kortikosteroid Medryson den Ersatz verlorener oligodendroglialer Zellen hochwirksam fördert und auch die Wiederherstellung von Myelinscheiden und damit die elektrische Isolierung von Axonen verbessert.

Medryson und Astrozyten
In ihrem neuesten Forschungsartikel um den Erstautor Markley Silva Oliveira Junior, überraschte die Beobachtung im Mausmodell, dass der Regenerationseffekt durch Medryson über einen völlig unerwarteten Zelltyp vermittelt wird – die Astrozyten.

In ihrer Studie konnten die Wissenschaftler erstmals zeigen, dass Astrozyten in Situationen, in denen Myelinstrukturen beschädigt sind, spezifisch reagieren und in vielen verschiedenen Subtypen auftreten. Einige dieser Phänotypen versuchen, lokale Gewebereparaturaktivitäten zu unterstützen, andere sind eher auf eine stärkere Gewebezerstörung ausgerichtet und tragen sogar zusätzlich zur Läsionsbildung bei.

Es wurde ein hochkomplexes und dynamisches Verhalten beobachtet, das jedoch durch Medryson in Richtung schützende und regenerative Zellen und zur «Zähmung» neurotoxischer Astrozytenpopulationen gelenkt werden kann. Diese Ergebnisse sind unerwartet und neu auf dem Gebiet der Neuroregeneration bei MS.PS

  • Zur Originalpublikation
Oliveira-Junior MS et al. Myelin repair is fostered by the corticosteroid medrysone specifically acting on astroglial subpopulations. EBioMedicine. 2022;83:104204. doi: 10.1016/j.ebiom.2022.104204. (Online ahead of print).

Quelle: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU)/Pressemitteilung, 24.08.2022

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