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Wie kann das Respiratorische Synzytial-Virus inaktiviert werden?

Ein Team der Ruhr-Universität Bochum hat nach Möglichkeiten zur Verringerung der Ansteckungsgefahr gesucht.

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Jedes Jahr sorgen Respiratorische Synzytialviren (RSV) für unzählige Atemwegsinfektionen weltweit. Für Säuglinge, Kleinkinder und vorerkrankte Menschen kann das Virus lebensgefährlich werden. Das Team der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum hat Möglichkeiten untersucht, die die Ansteckungsgefahr verringern können.

Das Ergebnis:
  • Alkoholbasierte Hand- und handelsübliche Flächendesinfektionsmittel schützen bei korrekter Anwendung gut vor der Übertragung des Virus über Oberflächen.
  • Die Daten aus dem Labor deuten ausserdem darauf hin, dass auch Mundspülungen helfen könnten, die Ansteckungsgefahr von Mensch zu Mensch zu senken.

Viruspartikel auf Oberflächen noch nach 7 Tagen
Bei einigen Viren ist bekannt, dass sie auf Oberflächen lange ansteckend bleiben können. Um diese Zeit für RSV zu ermitteln, untersuchte das Team der Bochumer Virologie, wie lange sich das Virus bei Raumtemperatur auf Edelstahlplättchen hält. «Die Menge ansteckungsfähiger Viren sank zwar mit der Zeit ab; wir konnten aber noch nach sieben Tagen Viruspartikel nachweisen», berichtet Dr. Toni Luise Meister. «Besonders in Krankenhäusern und Praxen ist es daher wichtig, Oberflächen regelmässig zu desinfizieren.» Dafür eigneten sich alle geprüften Reinigungsmittel gut: Ein Test von fünf Oberflächendesinfektionsmitteln auf Basis von Alkohol, Aldehyd und Wasserstoffperoxid ergab, dass sie das Virus zuverlässig von Oberflächen beseitigen konnten.

RSV leichter zu beseitigen als andere Viren
Ebenso zeigten von der WHO empfohlene Handdesinfektionsmittel die gewünschte Wirkung. «Ein Alkoholgehalt von 30 Prozent genügte, damit wir nach der Händedesinfektion keine vermehrungsfähigen Viruspartikel mehr nachweisen konnten», so Toni Luise Meister. RS-Viren sind somit einfacher unschädlich zu machen als manch andere Viren, wie etwa das Affenpockenvirus oder das Hepatitis-B-Virus.

Die meisten Infektionen mit dem RS-Virus finden allerdings zwischen Menschen statt, über Tröpfchen aus der Atemluft. Das Risiko, sich bei einer infizierten Person anzustecken, sinkt, wenn diese Person den Mund 30 Sekunden lang mit einer handelsüblichen Mundspülung ausspült. Drei im Laborversuch getestete Mundspülungen für Erwachsene und drei von vier speziell für Kinder reduzierten die Virusmenge in der Probe so stark, dass das Virus nicht mehr nachweisbar war.

«Wenn wir annehmen, dass diese Ergebnisse aus dem Labor auf den Alltag übertragbar sind, sind wir der Erkältungswelle nicht hilflos ausgeliefert, sondern können aktiv etwas gegen Ansteckung tun», fasst Toni Luise Meister zusammen. «Neben Desinfektion sollte man sich regelmässig die Hände waschen, Nies- und Hustenetikette einhalten und sich von anderen fernhalten, wenn man sich krank fühlt.»PS


Quelle: Ruhr-Universität Bochum (RUB)/Pressemitteilung, 04.09.2023

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