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Biomarker liefern Hinweis auf Rückbildung von Leberzirrhose

Forscher des Inselspitals, Universitätsspital Bern und der Universität Bern, haben in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis und in der Behandlung chronischer Lebererkrankungen erzielt. In einer Studie identifizierten sie eine Reihe von Lipid-Biomarker, die bei Patienten mit einer erfolgreich behandelten, fortgeschrittenen chronischen Lebererkrankung als Indikator für die Rückbildung der Leberzirrhose dienen könnten.

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Fast alle chronischen Leberkrankheiten führen im Endstadium zu einer Leberzirrhose. Alkoholmissbrauch, eine Nicht-alkoholische Fettleber und eine chronische Virushepatitis sind die häufigsten Ursachen.

Die Rückbildung einer Leberzirrhose ist ein seltenes, aber vielversprechendes Phänomen bei Patienten, deren zugrundeliegende Leberschädigung erfolgreich behandelt wurde. In der Vergangenheit konnte sowohl bei viralen als auch bei nicht viralen Ursachen der Lebererkrankung eine Rückbildung der Zirrhose beobachtet werden. Bisher war jedoch unklar, welche Faktoren zu einer solchen Rückbildung beitragen.

Lipid-Biomarker als Anzeichen erfolgreicher Fibroserückbildung In einer kürzlich veröffentlichten Studie haben Forscher des Inselspitals Bern zusammen mit Forschern der Medizinischen Universität Wien deshalb Patienten genauer untersucht, deren zugrundeliegende Lebererkrankung erfolgreich therapiert wurde. Dabei schauten sie, welche Studienteilnehmer nach mindestens 24 Monaten erfolgreicher Therapie eine Rückbildung der Leberfibrose zeigten und welche keine Verbesserung aufwiesen.

Von den 81 untersuchten Studienteilnehmern zeigten 44 Anzeichen einer Fibroserückbildung, während sich bei 37 keine Verbesserung finden liess. Der Vergleich der Patienten, die eine Rückbildung zeigten, mit denen ohne Verbesserung ergab, dass bestimmte Faktoren die Fibroserückbildung beeinflussen:
  • Unabhängig von der Ursache der Krankheit wiesen übergewichtige Patienten,
  • solche mit hoher Lebersteifigkeit vor der Behandlung
  • und diejenigen mit einer speziellen genetischen Variation (GCKR-Variante rs1260326)
  • eine geringere Wahrscheinlichkeit auf, dass sich ihre Leberfibrose zurückbildet.
Um besser zu verstehen, wie die Rückbildung der Fibrose funktioniert und welche Stoffwechselprozesse an dem Prozess beteiligt sind, führten die Forscher anschliessend eine detaillierte Analyse der Stoffwechselwege durch (eine sogenannte metabolische Phänotypisierung).

Rückbildung in Zusammenhang mit Lipidstoffwechsel
Die Resultate zeigten, dass die meisten Veränderungen in den Stoffwechselprozessen, die zwischen Personen mit einer erfolgreichen Rückbildung der Leberfibrose und denen ohne Verbesserung unterschieden, mit dem Lipidstoffwechsel zusammenhängen.
  • Die Forscher identifizierten 33 spezielle Lipid-Biomarker, die als Anzeichen für die Rückbildung der Leberfibrose bei Patienten mit fortgeschrittener chronischer Lebererkrankung dienen könnten.
  • Diese Ergebnisse wurden durch eine zusätzliche Untersuchung an einer anderen Patientengruppe bestätigt, in der 14 dieser Biomarker verifiziert werden konnten.

Ergebnisse unterstützen Überwachung und Behandlung von Leberfibrose Diese neuen Erkenntnisse bieten einen vielversprechenden Ansatz zur nicht invasiven Überwachung der Rückbildung von Leberfibrose. Die Biomarker könnten zudem in Zukunft genutzt werden, um den Therapieerfolg genauer zu verfolgen und personalisierte Behandlungsstrategien zu entwickeln. «Unsere Forschung zeigt, dass bestimmte Stoffwechselmarker zuverlässige Hinweise auf die Rückbildung von Leberfibrosen geben können», erklärt Prof. Dr. med. Annalisa Berzigotti, Studienleiterin und Chefärztin der Hepatologie am Inselspital. «Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Überwachung und Behandlung von Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung.»PS


Quelle: Insel Gruppe, Medienmitteilung vom 16.07.2024

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